Riesenporling Meripilus_giganteus

Riesenporling Meripilus giganteus

Der Tintling, 4. Jahrgang, 1999

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Pilze, die auf den Titelseiten dieses Jahrganges abgebildet sind:
Sattel-Lorchel Helvella ephippium
Schwarzweiße Becherlorchel Helvella leucomelaena
Rippenstielige Lorchel Helvella solitaria
Riesenporling Meripilus giganteus
Ochsenröhrling Boletus torosus
Specht-Tintling Coprinus picaceus (heute Coprinopsis picacea )
Kuhlmaul, Großer Schmierling, Gelbfuß Gomphidius glutinosus
Büscheliger Egerlingsschirmpilz Leucoagaricus bresadolae
Stumpfer Saftling Hygrocybe chlorophana
Später Saftling Hygrocybe laeta
Butterpilz Suillus luteus
Üppiger Rübling Gymnopus luxurians 
Schwärzender Raufuß Leccinum tesselatum, heute Leccinum crocipodium
Braunhaariger Rad-Tintling Coprinus auricomus 
Spindelfüßiger Egerling Agaricus bohusii

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Noch ein Nachsatz zum Riesenporling Meripilus giganteus
Der Pilz hat seinen Namen wahrlich verdient. Die rasch wachsenden, kurzlebigen und schon bald schwarz werdenen und zusammenfallenden Sammelfruchtkörper sind oft wahrhaft gigantisch.
Sie können einen Durchmesser von bis zu einem Meter und ein Gewicht von bis zu 70 kg erreichen.
Der Pilz lebt saprobiontisch (seltener als Schwächeparasit an den Wurzeln älterer Bäume) am Grunde von abgestorbenen Stämmen und Stubben von Buchen und Eichen, manchmal auch an anderen Laubhölzern. Sehr selten besiedelt er auch Nadelholz, und zwar die Weißtanne Abies alba
Bisweilen befällt der Pilz ältere Buchen oder Eichen in Parkanlagen; die Fruchtkörper, d.h. die einer gemeinsamen Wurzel rosettenartig entspringenden breit fächer- und zungenförmigen, dachziegeligen, bis 30 cm großen und 1 -2 cm dicken Einzelhüte wachsen über den Wurzeln oft ein gutes Stück weit in die Wiese hinaus, machmal sogar scheinbar vom Baum getrennt. Ein solchermaßen befallener Baum ist kaum mehr zu retten, da zum Zeitpunkt der Fruchtkörperbildung die durch den Pilz verursachte intensive Weißfäule die Wurzeln und die Stammbasis bereits weitgehend zerstört haben. Äußerlich mag man das dem Baum vielleicht noch gar nicht ansehen.
Ein gutes Kennzeichen des Riesenporlings sind die an Druckstellen rasch schwärzlich verfärbenden Poren auf der Hutunterseite. 
Der Pilz ist im jungfräulich-jugendfrischen, noch weichfleischig-unverfärbtem Zustand (mit gewisen geschmacklichen Einschränkungen) essbar,
und zwar bevorzugt scharf gebraten oder paniert und in heißem Öl ausgebacken. Der oben abgebildete Jungpilz ist z.B. so ein küchengeeignetes Teil.